Eichhörnchen

Zitat

Warum gibt uns die Betrachtung unseres einheimischen Eichhörnchens soviel Vergnügen? weil es als die höchste Ausbildung seines Geschlechtes eine ganz besondere Geschicklichkeit vor Augen bringt. Gar zierlich behandelt es ergreiflich kleine appetitliche Gegenstände, mit denen es mutwillig zu spielen scheint, indem es sich doch nur eigentlich den Genuß dadurch vorbereitet und erleichtert. Dies Geschöpfchen, eine Nuß eröffnend, besonders aber einen reifen Fichtenzapfen abspeisend, ist höchst graziös und liebenswürdig anzuschauen.

— J. W. v. Goethe: „Die Skelette der Nagetiere, abgebildet und verglichen von d’Alton“

Schwarzelfenzauber

Vor drei Tagen, am 18. Febraur 2013, ist Kinderbuchautor Ottfried Preußler verstorben. Seine berühmteste Kreation, der Räuber Hotzenplotz, geisterte über Zeitungs-Titelseiten und durch Kindheitserinnerungen.

Sind wir ehrlich: Den Räuber haben wir alle genial gefunden. Kasperl und Seppel dagegen… naja. Milchbubis die beiden. Dem ursprünglichen Charakter der Schelmenfigur Kasper – ein derber Bursche in der Art von Till Eulenspiegel – wird Preußlers Protagonist nun wirklich nicht gerecht. Ein sanftmütiger Musteknabe, der gerne bei seiner Großmutter sitzt, Pflaumenkuchen mit Schlagsahne futtert und mit seinem dümmlichen Freund den Räuber zum Schluß einfängt, wobei er ohne die Hilfe der guten Fee völlig aufgeschmissen gewesen wäre.

Fällt es nicht auf, wie faszinierend wir die Bösewichter in Geschichten aller Art finden, wie fad und farblos die Guten?
Weiterlesen

Was ist Intelligenz?

Ich habe schon geschrieben, dass mir intelligente Frauen besonders gefallen. Was aber ist Intelligenz?

Sie gehört zu diesen Dingen, von denen wir stets genau zu wissen meinen, worum es sich handelt – fragt man uns aber, dann kommen wir in Verlegenheit.
Weiterlesen

10 Lieblingsworte

Viele Menschen haben Lieblingsworte, die angenehme Bilder in ihnen erzeugen – oder vielleicht ist auch einfach nur der Klang schön. Hier sind meine 10 lexikalischen Favoriten:

Entropie
Thorium
Po
Triebkopf
Cirrus
Château
Turbosatz
Quark (die Elementarteilchen – gesprochen „Quork“)
Granit
Blumenrabatte

Meine Lieblingsworte kommen teils aus dem Reich der Physik (Entropie, Quark), der Technik (Triebkopf, Turbosatz, Thorium), der Natur (Cirrus, Granit) oder sie beziehen auf etwas schönes, anmutiges (Blumenrabatte, Château, Po).

Meint ihr, man kann aus den Lieblingsworten eines Menschen etwas über seinen Charakter ableiten? Was sind eure Lieblingsworte?

Dame Sinnlich

Ich liebe es zu tanzen.

Man kann zu jeder Tageszeit tanzen, warum nicht morgens, gleich nach dem Aufstehen?! (Manchmal denke ich im warmen augenliderrötlichen Halbschlaf, der einen ganz kurz vor dem Aufwachen einhüllt: Gleich werde ich erwachen, die Decke beiseitewerfen und inmitten weißgoldener Sonnenlichtströme tanzen!)

Man kann an einem kühlen windstillen lichtgrauen Märznachmittag alleine auf einer Waldlichtung tanzen, den schwarzen Humusboden wie eine Trommel leise erdröhnen lassen. Vor allem aber haben Menschen schon immer, von der Urzeit bis in die Gegenwart, nachts getanzt, um die Dunkelheit zu besiegen und den Sonnenaufgang zu begrüßen.
Weiterlesen

Mehr Carl Sagan, weniger Sexismus

Vor einigen Tagen lief die #aufschrei-Kampagne durchs Internet: Frauen sammelten teilweise sehr schlimme Erlebnisse mit sexistischem Verhalten von Männern. Auch ich schrieb etwas dazu, denn dass ich Mann bin heißt ja nicht, dass ich gegen Frauen gerichteten Sexismus nicht erkennen und schrecklich finden kann.

All dies wirft natürlich die Frage auf: Was können wir dagegen unternehmen? Wie können wir dem Sexismus entgegenwirken?
Weiterlesen