Eine Vorstellung, die ich interessant finde, strukturiert das Universum, wie es jeder Mensch persönlich wahrnimmt, nach dem Prinzip der Schichttorte. Die unterste Schicht ist das eigene Bewußtsein, unsere Gedanken und Gefühle, die in materialistisch-physikalistischer Betrachtungsweise von biophysikalischen Prozesse in unserem Gehirn hervorgebracht werden, man kann daher etwas überspitzt sagen: die unterste Schicht der Weltwahrnehmung ist das eigene Gehirn. Die darüberliegende Schicht ist das Innere des eigenen Körpers, bzw. die Teile davon, die nicht unmittelbar an mentalen Prozessen mitwirken: Herz, Lunge, Gedärme, Muskeln, Knochen etc. Diese Organe bemerken wir normalerweise nicht sonderlich, erst in bestimmten Situationen treten sie deutlich in den Vordergrund – bei seelischer Erregung pocht das Herz (Platon sah es daher als Sitz der Tapferkeit an, heute betrachtet man es als Wohnort der Liebe), bei Hunger knurrt der Magen, bei sexueller Erregung werden die Genitalien aktiv. Die Wechselwirkung der zweiten Schicht mit dem Rest des Universums erfolgt über die dritte: die Körperoberfläche, ein Interface zwischen dem „ich“ und der Welt, zu der im westeuropäischen Kulturkreis im erweiterten Sinne ggf. auch die Kleidung gehört. Die letzte Schicht schließlich ist diese Welt – alles außerhalb von uns selber. Viele Menschen unterteilen diese letzte, geometrisch weitaus größte Schicht noch in mehrere weitere: menschliche Zivilisation und nicht-menschliche Natur, Erde und Weltraum usw.
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